Bestes Wetter, viele Stars, über 1500 Teilnehmer und 80.000 Euro für den guten Zweck. Der 19. LILA LOGISTIK Charity Bike Cup auf der Solitude-Rennstrecke in Leonberg sorgte für prächtige Laune und neue Rekorde.

Seit Wochen ausgebucht

Patrick Betz vom Veranstalter MA6LIA N3RA gGmbH war beeindruckt: „Unglaublich, was hier los ist.“ Insgesamt gingen über 1500 Hobby-Radsportler an den Start, das LILA RACE am Morgen war schon seit Wochen ausgebucht. Ein neuer Teilnehmerrekord, der wohl so schnell auch nicht mehr gebrochen wird. „Wir wollen den familiären Charakter der Veranstaltung nicht verlieren“, erklärt Betz. Das wussten auch die tausende  Besucher zu schätzen, die über den Tag verteilt an die Strecke kamen. Das kurze, aber treffende Fazit von Betz: „Bombastisch.“

Tatort-Kommissar zum Ersteigern

Natürlich könnten wir an dieser Stelle jetzt alle Olympiasieger, Weltmeister und TV-Stars aufzählen, die am Start waren. Aber wer hat schon so viel Zeit, das alles zu lesen? Einer, der für besondere Schlagzeilen sorgte, war Richy Müller, bekannt als Stuttgarter Tatort-Kommissar Thorsten Lannert. „Mir macht das hier unglaublich Spaß und ich kann damit auch noch Kindern helfen“, sagt er, „besser geht es doch nicht.“ Und wie er half! Im Vorfeld wurde eine Runde in einem Porsche-Oldtimer mit ihm versteigert. 1000 Euro kamen zusammen – woraufhin Michael Müller, Geschäftsführender Direktor und CEO von Hauptsponsor Müller – Die Lila Logistik spontan auf 5000 Euro aufstockte.

Gelbe Engel sorgen für gute Laune

Erstmals als Sponsor mit dabei: der ADAC. Der Automobilclub ließ sich nicht lumpen – und sorgte für eine Menge Spektakel. Mit einem Formel-1-Simulator, einem Überschlagsimulator und dem Maskottchen Buddy, das für große Kinderaugen sorgte. ADAC-Finanzchef Volker Schwarz ließ es sich nicht nehmen, am Morgen selbst aufs Rad zu steigen. Sein Urteil: „Hat riesig Spaß gemacht.“ Doch Volker Schwarz beließ es nicht bei Worten – sondern überreichte den Organisatoren auch noch einen Spendenscheck von 5000 Euro.

80.000 Euro für Kinder in Not

Am Ende des Tages gab es nur strahlende Gesichter. Auch bei den Verantwortlichen von STAR CARE. Der Verein unterstützt soziale Projekte für Kinder und ist traditionell der Spendenempfänger des LILA LOGISTIK Charity Bike Cups. Und noch nie in der 19jährigen Geschichte der Veranstaltung war die Summe größer. Satte 80.000 Euro wurden für den guten Zweck erlöst. Seit der Erstauflage 2007 kamen so bereits insgesamt 820.000 Euro für den guten Zweck zusammen. Patrick Betz findet: „Darauf können wir schon ein bisschen stolz sein.“ Zu Recht.

Sieger im Zielsprint

Natürlich ging es in erster Linie um den guten Zweck. Trotzdem wurde morgens beim LILA RACE mal richtig Gas gegeben. Die Starter mussten den 12,1 Kilometer langen Rundkurs siebenmal bewältigen. Die erste Runde wurde zum Warmwerden und Kennenlernen der Strecke neutralisiert gefahren – danach aber ging es rund. Nach 1:43:50 Stunden setzte sich Hugo Esch (Gotha) im Schluss-Sprint gegen Wilhelm Buchmüller (Jettingen) durch. Der Zweitplatzierte trug es mit größter Fassung und meinte strahlend: „Das war richtig cool, eine tolle Strecke.“ Bei den Frauen gewann Julia Gruber (Stuttgart) in 1:55.27 Stunden vor Alena Sophie Janik (Heidelberg). Die gesamte Ergebnisliste gibt es online unter: www.datasport.de.

Gelebte Inklusion

Eine ganz besondere Mannschaft ging am Mittag bei der gemütlicheren LILA TOUR an den Start: die Para-Sport-Abteilung des MTV Stuttgarts. Als Teamkapitän mit dabei: Hans-Peter Durst, zweifacher Goldmedaillen-Gewinner bei den Paralympics und mehrmaliger Weltmeister auf der Straße und im Einzelzeitfahren. „Eine super Veranstaltung“, fand er und betonte: „Gelebte Inklusion ist, wenn alle mitmachen.“

Kinder an die Macht

Olympiasieger. Weltmeister und TV-Kommissare sind ja schön und gut. Die wahren Stars waren an diesem Tag aber andere: die Kleinsten. Sie konnten sich mittags auf einer Laufrad- und Kinderrunde präsentieren. Streckensprecher Sven Simon prophezeite: „Die Stars von morgen!“ Die auf ihren Laufrädern, zuweilen zwar noch leichte Orientierungsprobleme offenbarten – aber mit fachkundiger Hilfe von Eltern unter tosendem Applaus alle sicher ins Ziel kamen.

Helfer im Hintergrund

Patrick Betz wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte: „Bei allen, die am heutigen Tag mitgeholfen haben.“ Natürlich die Stars. Natürlich die Sponsoren. Aber auch jene, deren Namen in keinem Programmheft zu lesen sind – die fleißigen Helfer im Hintergrund, die teilweise den ganzen Tag an der Strecke verbrachen. „Ohne sie“, weiß Betz, „gäbe es diese Veranstaltung gar nicht.“

Wiedersehen macht Freude

Es war eine Premiere. Zum ersten Mal wurde der LILA LOGISTIK Charity Bike Cup auf der legendären Solitude-Rennstrecke ausgetragen. Und es lässt sich zweifelsfrei feststellen: Es gab schon schlechtere Ideen in der Geschichte des Radsports. Das einhellige Urteil aller Starter: „Eine fantastische Strecke.“ Das findet Patrick Betz auch – weshalb er schon mal eine mündliche Bewerbung in Richtung Leonberger Rathaus schickte: „Es wäre toll, wenn wir 2027 wieder kommen könnten.“ 2026 findet die Veranstaltung wie alle zwei Jahre in Ditzingen-Heimerdingen statt. Wer dort schon mal dabei war, weiß: Ganz sicher auch keine schlechte Wahl.